Unser Bild vom Kind


Unser Menschenbild prägt unser Verhalten gegenüber Kindern, es nimmt Einfluss darauf, wie wir das Kind wahrnehmen und was wir ihm zutrauen.


Kinder sind individuelle Persönlichkeiten,

  • die mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorerfahrungen zu uns in die Kinderscheune kommen.
  • die in jeweils eigenem Tempo ihre Entwicklungsaufgaben erledigen, ihren Alltagsrhythmus leben und ihre eigenen Interessensschwerpunkte verfolgen.
  • die ihren eigenen Weg gehen und sich gleichzeitig einer Gruppe zugehörig fühlen wollen.

 

Kinder haben das Bedürfnis nach Bindung und Beziehung

  • Sie brauchen enge Begleitung durch vertraute Erwachsene
  • Sie müssen sich auf zugewandte, berechenbare Bezugspersonen verlassen können.
  • Sie benötigen Kontinuität und Struktur im Alltag
  • Sie lernen am besten im sozialen Kontakt mit anderen Kindern und Erwachsenen
  • Sie stehen im Austausch mit ihrer Umwelt.


Kinder bringen viel mit an Eigenaktivität/ Eigen-Sinn


  • Sie sind neugierig, wissbegierig und lernfreudig
  • Sie wollen forschen und entdecken
  • Sie können sich vertiefen und Raum und Zeit vergessen
  • Sie brauchen Raum und Gelegenheiten zum Ausprobieren
  • Sie brauchen Raum und Zeit um eigene Erfahrungen zu sammeln
  • Sie zeigen den Erwachsenen den „anderen“ Blick auf Dinge
  • Sie brauchen Möglichkeiten und Zeit für Rückzug, Selbstfindung, Ruhe, und Inaktivität


Wenn ein Kind in die Kindergruppe kommt, ist dies in der Regel die erste längere Trennungserfahrung, die das Kind macht. Der Besuch der Kindergruppe bedeutet für das Kind eine Vielzahl von neuen Erfahrungen und Herausforderungen.


  • Es muss eine Beziehung zu einer ihm fremden Person aufbauen
  • Das Zusammensein mit vielen anderen Kindern ist ungewohnt und neu
  • Die Räume sind unbekannt
  • Es muss eine mehrstündige Trennung von seinen Eltern verkraften


Aber auch für die Eltern ist es ein schwieriger Schritt, ihre Kinder in fremde Hände zu geben. Insofern dient die Eingewöhnungszeit nicht nur den Kindern.


In der Kinderscheune arbeiten wir in Anlehnung an das Münchener Eingewöhnungsmodell:


„Charakteristisch für das Münchener Eingewöhnungsmodell ist, dass alle an der Eingewöhnung beteiligten Personen aktiv in den Prozess einbezogen werden- die Eltern und ihr Kind ebenso wie die Kindergruppe und das pädagogische Personal. Die Eingewöhnung findet überwiegend im pädagogischen Alltag statt, das Hineinwachsen in die Kindergruppe und deren Einbeziehung besitzen in diesem Modell einen großen Stellenwert.
Die Eingewöhnung fokussiert sich nicht nur auf die Erzieherin-Kind-Beziehung.“

 

Winner, Anna/Erndt-Doll, Elisabeth (2009): Anfang gut? Alles besser! Ein Modell für die Eingewöhnung in Kinderkrippen und anderen Tageseinrichtungen für Kinder. Verlag das Netz

 

 

Weiter geht´s mit den "Grundhaltungen der Eingewöhnungsphase"